Space – The Final Food Frontier
Feinschmecker und Gourmet-Journalist testet Astronautennahrung.
Es gibt vermutlich ziemlich wenige SF-Romane und Kurzgeschichten, die sich mit Essen beschäftigen (spontan fällt mir dazu tatsächlich überhaupt nichts ein). Auch bei TV Serien sieht es nicht besser aus. Die Nahrungsrationen in Battlestar Galactica wirken wie lästiges Junk Food auf dem Weg zur Front. Irgendwie gibt’s da immer nur Nudeln. Was auch daran liegen mag, dass in dieser Serie offensichtlich keine Tiere existieren. Nur in Star Trek Voyager steht die Küche und das gemeinsame Essen immer wieder im Zentrum müder Witze und launischer Konversationen. Hier scheint jedoch Seven-Of-Nine am ehesten den Zeitgeist aktuellen Spacefoods zu treffen (»I require nutrition«), zumindest wenn man den Bericht von Bill Daley liest, seines Zeichens »food and wine critic« für die Chicago Tribune.
Daley nahm als erster professioneller Gourmet die Astronautennahrung der ISS Space Station unter die Lupe, besser: auf die Zunge.
There I was, feeling like a cross between a superstar chef and a crack addict, madly jabbing a needle into a scrunched-up pouch of freeze-dried NASA shrimp cocktail, injecting a bit of water, and watching the water dribble uselessly back out. Welcome to space—the final food frontier.
Wer schon immer mal wissen wollte, ich welch kulinarischen Höhen die Astronauten um die Erde kreisen, dem gibt Daley einen anschaulichen Bericht über die mäßige Supermarktqualität der NASA-Snacks. Ein interessantes Detail ist die aufgrund der Schwerelosigkeit eingeschränkte Fähigkeit, Nahrung vernünftig schmecken zu können. Dauerschnupfen im All, sozusagen:
Food scientists, not chefs, are in charge of NASA’s space meals. (…) Not that flavor matters much: Aromas don’t waft upward toward the nose in space. Bodily fluids do, though. They puff up the astronauts’ features into a Charlie Brown face that makes it hard to smell (and therefore taste).