Ich habe im Moment nicht die Konzentration und den Verve hier noch, wie üblich, kleine Teaser Texte zu den Büchern zu schreiben. Seid versichert: Sie sind allesamt großartig. Ich reiche das bei Gelegenheit nach. Aber eigentlich sage ich ja auch alles im Podcast.
Godzilla hat eine riesen Fangemeinde, auch in Deutschland. Wobei Godzilla natürlich der falsche Begriff ist, denn wir reden hier von allen Arten von Riesenmonstern, im japanischen Kaiju genannt. Markus Heitkamp hat vor einigen Jahren die Idee, die Kaiju doch auch einmal auf Deutschland los zu lassen. In Form von Kurzgeschichten. Gesagt, getan – Welcome to „German Kaiju“.
Hier noch der Link auf die Shin Godzilla Rezension von Jörg Buttgereit.
Kameron Hurley habe ich das erste Mal durch ihr Essay „We have always fought“ bewusst wahrgenommen. Für das sie (zu Recht) einen Hugo Award gewonnen hat. Seitdem will ich immer wieder etwas von ihre lesen, allein erst jetzt habe ich es mit „Der Sterne Zahl“ geschafft. Ein irres, psychedelisiches Spektakel, eine seltsame Reise in das, was die Welt im Inneren zusammenhält. Mit einer gehörigen Portion Body Horror.
Tja, wie sieht die Zukunft des Geldes aus? Wenn wir das nur wüssten. Tun wir aber nicht. Aber das muss ja Autor:innen nicht davon abhalten mit einer ganzen Reihe von erfrischenden Ideen Geschichten über den Umgang mit Geld in naher Zukunft zu spekulieren. „Magic Future Money“ ist vor knapp einem Jahr erschienen. Inzwischen hat die Goldgräberstimmung in Sachen Cryptowährung ein wenig nachgelassen – wer hätte das gedacht. Hätten die Cryptobros doch nur ein paar dieser Geschichten gelesen.
Hier noch der Link auf das wunderbare „Totenschein Story-Zine“ von Carsten Schmitt und Tanja Karmann,
Michael Marrak wandelt in den Schattenseiten unserer Welt mit seinem neuen Roman „Lex Talionis“. Vordergründig ein Krimi, aber das dient nur als Rahmen für einen Abstieg in äußerst dunkle Gefilde. Hoffnung ist überbewertet, am Ende wartet auf alle ein schlimmes Ende. Und vielleicht sollte man es sich besser dreimal überlegen, ob man gewisse Mächten wirklich ans Licht zerren will, oder ob manches nicht besser im Dunkeln bleibt. Düster, spannend, wunderbar phantastisch gruselig, mit einem wohl dosierten Spritzer Horror.
Spoileralarm: Über „Ich bin Harrow“ von Tamsyn Muir kann ich nicht reden, ohne den Clou des ersten Bandes auszuplaudern. Wer das nicht hören will, bitte erst später in die Sendung einsteigen. Nur so viel: Eine grandiose Fortsetzung, die den ersten Band an Wahnsinn, Bodycount, Romantik und Nekromatik um einiges übertrifft. Wie es sich für eine Fortsetzung ja auch gehört.
Von Barack Obama als „Das wichtigste Buch des letzten Jahres“ gelobt, hängt „Das Ministerium für die Zukunft“ von Kim Stanley Robinson die Latte enorm hoch. Das Thema ist natürlich die Klimakrise und Robinson haut uns die Fakten und den Blick in die auf uns zu kommende Katastrophe mit einem richtig harten Schlag in die Magengrube. Das tut weh, ist aber wahrscheinlich im Moment einfach auch nötig.
Anders hingegen Uwe Post. Vordergründig leicht und beschwingt ist auch bei ihm die Klimakrise das Thema der Stunde. Hier versucht der „Klima-Korrektur-Konzern“ zu retten, was noch zu retten ist. Wäre da nicht Phil, der sich als IT-Sicherheitsexperte mit Sabotage der übelsten Sorte konfrontiert sieht. Oder ist er am Ende doch selbst der Schuldige? Spannend, böse und mit einer ordentlichen Prise schwarzem Humor, die ideale Ergänzug zum „Ministerium der Zukunft.“
Nun kommt „The Age of Madness“ endlich mit den „Silberklingen“ zu einem – vorläufigen – Ende. Joe Abercrombie läßt in seiner Welt den großen Umbruch geschehen, die Adeligen werden gestürzt und das Volk egreift die Macht. Doch mit der „Wisdom of crowds“ – wie der Roman im englischen wesentlich treffender betitelt ist – ist es nicht weit her. In Anlehnung an die französische Revolution folgt ein Terrorregime auf das Nächste und es scheint gar nicht so einfach zu sein, mit dem Morden aufzuhören, wo es doch gerade so gut läuft. Grimmig, dunkel, düster, wie zu erwarten war – und im Subtext eine gelungene Abrechnung mit den Auswüchsen des Kapitalismus.
Besprochene Bücher: Tom Hillenbrand: Montecrypto / Lydia Yuknavitch: Das Lied der Kämpferin / Emily St. John Mandel: Das Licht der letzten Tage / Grady Hendrix: The Final Girl Support Group
Besprochene Bücher: Hardy Kettlitz & Christian Hoffmann: Harry Harrison – Weltenbummler und Witzbold / Harry Harrison: Die Geburt einer Stahlratte / Harry Harrison: Make Room! Make Room! / Harry Harrison: Der große Tunnel
Besprochene Bücher: Annalee Newitz: Autonom / Tamsyn Muir: Ich bin Gideon / Nicholas Ridge: Die Kolonie am äußersten Rande des Tages / Anna Smith Spark: Das Reich der zerbrochenen Klingen
Absurderweise komme ich in diesen seltsamen Corona Zeiten gerade zu gar nichts. Um die Zeit zum nächsten Podcast zu überbrücken, weise ich hier einmal auf das Herbstprogramm von dem Memoranda Verlag hin. Ich kenne Hardy Ketlitz nun schon recht lange – „aus dem Fandom“ wie man so schön sagt. Trotzdem habe ich bisher leider kaum […]
Besprochene Bücher: Seanan McGuire: Der Atem einer anderen Welt / Tom Hillenbrand: Qube / Tim Maughan: Infinite Detail / Joe Abercrombie: Zauberklingen
Frauen dominieren das Genre? In den letzten Jahren (sagen wir mal ab 2014) finden sich auf der Shortlist für den Hugo Award immer mehr Autorinnen, die nicht mehr das althergebrachte Schema erzählen wollen von weißen Männer, die in glorreichen Weltraumschlachten die Demokratie ins All bomben. Stattdessen ist Diversity, Gender und die Suche nach der eigenen […]
Besprochene Bücher: Chris Beckett: Beneath the World, a Sea / Andreas Eschbach: NSA – Nationales Sicherheits-Amt / Peter Watts: The Freeze-Frame Revolution / Arkadi & Boris Strugatzki: Es ist schwer ein Gott zu sein
Der AudioCortex ist ein loses Netzwerk aus Podcasts die sich alle samt in der großen Bubble des Science Fiction, Cyberpunk und Futurismus wiederfinden.